Für all jene, die Hugh Fearnley-Whittingstall (ein schier unaussprechlicher Name) nicht kennen: Der Herr ist ein TV-Koch aus Grossbritannien. In seinem «River Cottage» lädt er die Fernsehzuschauer dazu ein, ihm beim Gärtnern und Kochen zuzuschauen – vorzugsweise mit Zutaten vom eigenen Grund und Boden. Fearnley-Whittingstall setzt sich für regionale, saisonale und biologische Produkte ein, kocht bodenständige Kost ohne den Eigengeschmack des Gemüses zu übertünchen.
In seinem Buch «light & easy» stellt er Rezepte vor, die ohne Milchprodukte und ohne Weizen auskommen – eben leicht verdaulich und simpel zubereitet sind. Bereits mit seinem Werk «Täglich vegetarisch» wollte er der Leserschaft Kreativität entlocken. Nun geht er mit diesem Buch einen Schritt weiter. Je mehr wir aus dem Speiseplan streichen, desto gründlicher müssen wir überlegen und ausprobieren, womit sich die Zutaten ersetzen lassen. Das fördert ganz automatisch die Kochpraxis und schult die für die Kulinarik zuständige Hirnregion (glaubt jedenfalls Fearnley-Whittingstall und ich stimme da eifrig zu!)
Fearnley-Whittingstall möchte niemandem den Verzehr von Weissmehl und tierischen Fetten ausreden. Doch geht er kritisch auf deren Wirkung auf den menschlichen Körper ein. So können Weizenprodukte, im speziellen Brot aus Weissmehl, den Blutzuckerspiele in die Höhe treiben und auch Milch kann sich negativ auf die Verdauung auswirken. Im Buch wird nicht verteufelt, aber ausgehend von Fearnley-Whittingstalls eigenen Erfahrungen mit einem zu hohen Cholesterinspiegel aufgeführt, wie man den Verzehr problematischer Lebensmittel reduzieren kann, ohne dabei auf Genuss zu verzichten. Und damit spielt mir der berühmte Fernsehkoch direkt in die Karten. Denn er lobt das von mir so sehr geschätzte Rapsöl, als feine alternative Fettquelle, und gibt spannenden Input und neue Ideen.
Das Kochbuch eignet sich für die, die etwas verändern möchten, aber auch für die, die einfach und fein essen wollen. Ausserdem kommen Veganer auf ihre Kosten, ebenso wie Menschen, die Probleme mit Laktose oder Gluten haben (jedoch ist nicht jedes Rezept glutenfrei!). Ein Allrounder sozusagen und ein Buch, in dem es sich im Garten (bei herbstlichem Regenwetter auch gern am Küchentisch) stöbern lässt, und das Lust auf neue Küchenexperimente macht.
MANDELMILCH
Zutaten
(Ergibt 400-500 ml Mandelmilch)
250g ganze, ungeschälte Mandeln
Für die gesüsste Variante:
1/2 TL Vanilleextrakt
1 TL Honig, Agavendicksaft oder Ahornsirup, nach Geschmack
Zubereitung
Die Mandeln in eine Schüssel geben, mit kaltem Wasser bedecken und über Nacht oder 6-8 Stunden einweichen. Das erleichtert das Zerkleinern. Die Mandeln abgiessen, mit 600 ml frischem kaltem Wasser in den Mixer geben. Bei höchster Geschwindigkeit mindestens 30 Sekunden pürieren, bis die Mischung dick und sahnig wird und die Nüsse zu einem groben Püree zermahlen sind.
Ein grosses, feines Sieb mit einem grossen Stück Musselin (Stoffart) auslegen und über eine Schüssel hängen. Die Mandel-Wasser-Mischung in das Sieb geben. Einige Minuten abtropfen lassen, dabei mehrmals umrühren, damit die Flüssigkeit gut abläuft. Dann das Tuch über die Nussmasse schlagen und diese gut auspressen. Wenn die Milch zu dick und crèmig erscheint, noch etwas Wasser hinzufügen.
Für die süsse Variante Honig oder Sirup einrühren.
Im Kühlschrank ca. 4 Tage haltbar (Vor Gebrauch gur umrühren)
«light & easy» von Hugh Fearnley-Whittingstall, AT-Verlag 2015, 415 Seiten, Das Buch ist via Books.ch für ca. 33 Franken erhältlich
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