Abwaschen gehört nicht zu meinen Lieblingsbeschäftigungen, daher freue ich mich immer, wenn ich für ein Menü kein allzugrosses Pfannenarsenal benutzen muss. Manchmal sind bei mir ja alle vier Herdplatten besetzt. Und das Kochgeschirr stapelt sich links und rechts von mir. Nicht aber mit diesem Buch.
„Einer für Alles“ von Fotojournalistin und mehrfacher Buchautorin Katharina Seiser, dem Wiener Meisterkoch Meinrad Neunkirchner und Emaille-Unternehmer Julian Riess verspricht 80 Rezepte, für die man nur gerade einen Topf braucht. Gerichte, welche einfach zu kochen sind, abwechslungsreich und auf Haushaltsküchen abgestimmt. Und alle Rezepte müssen als eigenständige Mahlzeit durchgehen können. Vielleicht brauchts mal ein Stück Brot dazu oder einen kleinen Salat – aber mehr brauchts dazu nicht.
Ich sage: Gelungen! Und Praktisch! Und die Rezepte sind ansprechend.
Das Erbsenragout mit geröstetem Schinken und Estragon zum Beispiel, aus dem Kapitel „schnell & raffiniert“.
Das Walnuss-Couscous mit Frühlingszwiebeln und gebratenen Pastinaken, aus der Abteilung „Körner & Nudeln“.
Oder die knusprigen Reislaibchen. Die habe ich ausprobiert, als ich gerade etwas Risotto übrig hatte. Wenn ihr dazu noch einen Salat oder etwas Knabbergemüse serviert, habt ihr innert Kürze ein köstliches Essen zur Hand.
REISLAIBCHEN
- Risotto frisch (im gleichen Topf), oder vom Vortag
- Parmesan
- Kräuter: Estragon oder Basilikum
- Mehl
- Olivenöl
Risotto mit klein gehackten Kräutern und Parmesan vermischen und kleine Laibchen formen. Parmesan mit Mehl vermischen und Laibchen darin wenden. In etwas Olivenöl langsam beidseitig goldbraun knusprig braten und anschliessend auf Küchenpapier gut abtropfen lassen.
Alle Rezepte sind mit Symbolen gekennzeichnet, verraten auf den ersten Blick welcher Saison sie angehörig sind, ob man sie besonders schnell zubereiten kann oder auch welche Art Topf sich am besten eignet.
Im Buch gibt es auch diverse Frühstücksideen, Suppen, herzhafte, aber auch leichte Gerichte und Desserts und Brote. Auf 200 Seiten. Wertig und schön präsentiert.
Und das Schöne an der Idee mit dem einen Topf ist nicht nur, dass man auf diese Weise die Küche wieder schneller auf Vordermann gebracht hat, sondern auch das Bild des einen grossen Topfs auf dem Tisch, wo viele Menschen drumrum sitzen und fröhlich miteinander schwatzen, man sich die Teller reicht und schöpft, einander beim Servieren hilft, „würdest du mir bitte noch dies und das reichen“, nach Besteck greift, nachschöpft … Ein Topf, dessen Inhalt sich alle teilen.
Einer für Alles (Brandstätter Verlag) ist in Buchhandlungen und Online für rund 44 Franken erhältlich.
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